Die meisten von uns gehen mit sich selbst weit weniger mitfühlend und liebevoll um, als sie es mit anderen Menschen tun. Kritische und strenge Stimmen in uns machen uns in diesen Momenten glauben, dass wir nicht richtig seien und fördern Gefühle von Scham, Schuld, Ärger, Verzweiflung oder Depression, gegen die wir uns dann wehren und damit verhindern, dass wir zur Ruhe kommen und Trost finden. Selbstliebe meint, dass wir für uns Selbst bei Kummer und emotionalem Schmerz so liebevoll und umsorgend da sind, wie wir es natürlicherweise für einen geliebten Freund oder Partner wären, den wir trösten wollen.

SELBSTLIEBE LÖST INNERE WIDERSTÄNDE GEGEN EIGENE GEFÜHLE AUF

Unser oftmals unbewusstes innerliches Bestreben, schmerzhafte Gefühle wie Traurigkeit, Einsamkeit o.ä. loswerden zu wollen, führt meist dazu, dass diese Gefühle größer und längerfristig zu uns zurückkommen. Denken Sie nur mal an eine Nacht, in der Sie mit aller Macht Ihre Schlaflosigkeit beenden wollten. Wahrscheinlich werden Sie erfahren haben, dass Sie dann besonders schlecht geschlafen haben. Selbstliebe ist das Gegenteil von „Loswerden Wollen“. Selbstliebe akzeptiert den Kummer erstmal so wie er ist und umhüllt und hält all die damit verbundenen schwierigen Gefühle genau solange, bis sie von alleine gehen.

SELBSTLIEBE WIRKT MOTIVIEREND

Unsere Tendenz auf missglückte Umstände mit strengen oder kritischen Worten zu reagieren, wirkt demotivierend. Dies verhindert, dass wir einen neuen Versuch wagen etwas zu verändern oder etwas durchzuhalten. Selbstkritik nach schwierigen Situationen untergräbt in der Regel das Selbstvertrauen und führt dazu, dass wir in schwierigen Situationen stecken bleiben. Selbstliebe hilft uns dabei zu heilen, unsere Wünsche und Ziele zu bewahren und nicht zu verzagen, wenn wir durch schwierige Zeiten gehen.